So. 05.09 bis Mo. 01.11.2021: Kunstausstellung „IN DER TIEFE DES SICHTBAREN“

Öffnungszeiten: Samstag, Sonntag und Feiertage von 14.00 bis 17.00 Uhr / Eintritt frei !

Malerei und Grafik von Hugo Boguslawski, Matthias Brock, Min Clara Kim, Lars Reiffers und Elizabeth Weckes

Die fünf Künstlerinnen und Künstler verbindet ein Studium an der Kunstakademie Münster, das sie alle als Meisterschüler/in bei Professor Hermann-Josef Kuhna abgeschlossen haben.

„Kunst macht sichtbar, indem sie die Wirklichkeit wirklich abbildet.“

Bei ihren Arbeiten gehen die Künstler davon aus, dass das Unsichtbare in der Tiefe des Sichtbaren offenbar wird. Die Malerei ist wie kein anderes Medium imstande, diese Tiefe auszuleuchten, wenn sie wirkliche Malerei ist, d. h. wenn sie ihr Material nicht zum Fetisch macht, sondern vergeistigt. In diesem Falle sind ihre Möglichkeiten, geistige und seelische Räume zu eröffnen, unbegrenzt. Dazu ist allerdings beim aktuellen Zustand dessen, was sich als Malerei bezeichnet, eine Rückgewinnung verlorengegangener Qualitäten nötig: Klärung der Formen in ihren stofflichen und räumlichen Dimensionen ohne Abhängigkeit von fotographischen Vorbildern, Detailgenauigkeit auf der Basis eines einfühlenden, Sicht- und Tastbares kongenial umsetzenden Duktus, eine den Bildgegenständen und ihrer Inszenierung angemessene vitale und differenzierte Farbigkeit, schließlich eine variable und spannungsreiche Komposition, die sich nicht selbst zum Thema macht, sondern Vermittlerin inhaltlicher und formaler Substanz ist.      ((Homepage der Künstlergruppe „RheinBrücke“)

In der Regel von der Landschaft inspiriert unterzieht Hugo Boguslawski, Jahrgang 1970,  seine Motive einer strukturellen Abstraktion und erschafft eine organische Neucodierung des Gesehenen. Dem Betrachter bietet sich eine vibrante Fläche in der das Vertraute jederzeit greifbar bleibt, gleichzeitig wird Raum für Assoziationen geschaffen.

Matthias Brock, Jahrgang 1962, schöpft in seinen Bildern die Tiefen – und die Untiefen – des Sichtbaren voll aus. In Haus Graven zeigt er vor allem Menschen: Verkäuferinnen in der so offenen wie geheimnisvollen Spiegelwelt von Kaufhäusern und Boutiquen. Wie die raffiniert geschichteten Waren beschienen vom künstlichen Licht der Strahler, versunken in ihren eigenen Gedanken, sind sie zugleich Dienerin und Herrin, Aufforderung und Zurückweisung.

Die Malerin Min Clara Kim, Jahrgang 1966, bleibt nicht zwischen Ost und West, zwischen europäischer Feinmalerei und östlicher Ornamentik stecken. Vielmehr ist es die Kombination aus beidem, die sie in ihrer langjährigen Laufbahn zu einer ganz eigenen, unverwechselbaren Bildsprache entwickelt hat. In ihren neuesten Arbeiten verlässt sie konsequent das klassische Format des Tafelbildes. Mit ihren Shaped Canvas erschließt sie den Wandraum als variabel erweiterbaren Bildraum. Thema ist aktuell der Kreislauf wiederholter Entstehung und Zerstörung, in dem die Künstlerin Schönheit und Sinn erkennt.

Die Bildwelten von Lars Reiffers, Jahrgang 1978, sind Ausdruck jener Befindlichkeiten und Gefühlslagen, die an unser Sein erinnern. Der Mensch wird in einen Zustand der Aufmerksamkeit und Sensibilität versetzt und an die Fragilität und Verletzlichkeit des Lebens erinnert. Die Gemäldekompositionen haben Universalcharakter, sie sind Spiegelbild einer verinnerlichten Erfahrungswelt. Mit ihr werden Lebenswille und Vitalität, aber auch Endlichkeit, Flüchtigkeit und nicht zuletzt Unergründlichkeit artikuliert.

Elizabeth Weckes, Jahrgang 1968, malt Landschaften, Stillleben und seit einigen Jahren Vögel. Die Auswahl der Bilder für Haus Graven zeigt eine neue Reihe, eine Auseinander­­­­setzung mit der Natur, wie sie uns konserviert in naturhistorischen Museen dargestellt wird. Staubige, alte, wundersame Schätze blicken uns durch Schaukästen aus dem 19. Jahrhundert an, die für sich allein schon ein Kunstwerk sind und mit dem kostbaren Inhalt zu Schätzen werden.

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